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Demokratieverständnis

"Herrschaft des Volkes": ein Gedanke, der die europäische Menschheit seit über 2500 Jahren beschäftigt und ergreift. Demokratie beinhaltet einen bilateralen Ansatz: einerseits als Recht des Volkes - jedes einzelnen Bürgers - auf Mitsprache, Mitentscheidung und Mitgestaltung in bezug auf politische Rechtsfragen, andereseits erwartet Demokratie von jedem Beteiligten, seine Mitmenschenen als mündigen, gleichberechtigten Bürger, unabhängig von seiner politischen Einstellung, von seinen politischen Werten und Überzeugungen voll und ganz zu akzeptieren und sich für ihn zu interessieren.

 

Solon

 

Kleisthenes von Athen

 

Jean-Jacques Rousseau

         

1. Impuls - Solon: von der Herrschaft des Einzelnen (König) zur Herrschaft der Oberschicht.

600 J. v. Chr. verzichtet Solon im Stadt-Staat Athen als "Archon" (höchster Staatsbeamter in Athen) auf seine ihm innehaftende Macht, und übergiebt diese an die Oberschicht.

2. Impuls - Kleisthenes von Athen: von der Herrschaft der Oberschicht, zur Herrschaft der "berechtigten Bürger"

Um der Thyrannei einer dominierenden Adelsfamilie entgegenzuwirken, gründette Kleisthenes den Raat der 500. Außerdem wurde ein Wahlverfahren mit Tonscherben, das "Scherbengericht", eingeführt. Der Wahlberechtigte hatte den Namen seines Kandidaten auf eine Scherbe zu schreiben. Frauen, Sklaven und "Fremde" waren weiterhin ausgeschlossen.

3. Impuls - Jean-Jacques Rousseau: Volkssouveränität

Mit der Unabhängigkeitserkärung der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1776 und der Französischen Revolution 1889 treten an die Stelle der Ständeordnung in Europa die allgemeinen Menschenrechte. Frauen sind zunächst von demokratischen Prozessen weiterhin ausgeschlossen, erkämpfen sich jedoch nach und nach Hochschulrecht, Wahlrecht, und haben, insbesondere seit den 1960er Jahren - zumindest theoretisch -, die Gleichberechtigung erlangt.

4. Impuls: Scheindemokratie als Herrschaftsinstrument

Mit dem Untergang des Kaiserreiches erfolgte eine sogenannte Demokratisierung, welche die Bürger de facto von der Mitgestaltung der Politik ausschloß. Einer der Wegbereiter der "europäischen Einigung" (vielleicht besser: europäische Spaltung?), Graf Coudenhove-Kalergi schrieb dazu: "Heute ist Demokratie Fassade der Plutokratie: weil die Völker nackte Plutokratie nicht dulden würden, wird ihnen die nominelle Macht überlassen, während die faktische Macht in den Händen der Plutokraten ruht." in "Praktischer Idealismus" von 1925.
Aufgrund der "Friedensverträge" nach den beiden Weltkriegen musste Deutschland seine politische Souveränität aufgeben, und wurde von seinem "großen Bruder" in seiner politischen Entwicklung erzogen und gecoucht.

5. Impuls: Welche Formen der politischen Gestaltung möchten sich die Bürger der heutigen sogenannten demokratischen Staaten geben?

Die Forschungsstelle für Demokratie widmet sich dieser Frage durch Befragungen und Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern.